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Kinder-Knigge: Gut benommen, schon gewonnen

Eine österreichische Institution in Sachen "gutes Benehmen" ist Thomas Schäfer-Elmayer von der gleichnamigen, legendären Wiener Tanzschule. Auch für die Jüngsten hat er einige Tipps, die unsere kleinen Ladies und Gentlemen beherzigen sollten, wenn sie einen guten Eindruck hinterlassen wollen.

Welche neuen Umgangsformen, müssen die Kids von heute beherrschen?

Es gibt neue Kommunikationsmittel wie Handy oder Internet. Hier muss man sich überlegen, wie man damit umgeht. Ludwig XIV zum Beispiel, der am Hof von Versailles viele Regeln aufgestellt hat, hat das ja noch nicht gekannt. Es geht ganz simpel um die Grundprinzipien: Welchen Eindruck hinterlässt es, wenn ich z.B. im Web eine extrem abgekürzte Schreibweise verwende?

Es gibt auch Umgangsformen, die Eltern und Großeltern, die ja in der Vermittlung von Manieren immer wichtig sind, möglicherweise gar nicht kennen?

Ja. Dann ist es umso wichtiger, dass die Jugendlichen diese Informationen aus anderen Quellen bekommen. Warum? Alle Benimmregeln sind ja Botschaften und Signale, die man an andere sendet. Man benimmt sich immer irgendwie. Das hinterlässt beim anderen einen Eindruck, und da möchte man – meistens zumindest - beim anderen einen guten Eindruck hinterlassen.


Was sind Ihrer Erfahrung nach die gröbsten Versäumnisse der Eltern in Sachen Etikette-Erziehung?

Die Eltern haben heute leider oft wenig Zeit. Das Resultat ist aber, dass sich gerade Kinder, die von zu Hause in diesem Bereich wenig mitbekommen, besonders interessiert sind, weil sie auch das Know-How haben möchten, wie sie in bestimmten Situationen gut reagieren soll.

Wie profitieren Menschen, die als Kinder oder Jugendliche gutes Benehmen vermittelt bekommen, später davon (beruflich und privat)?

Wer dieses Allgemeinwissen beherrscht, hat schon einmal den Vorteil, dass er mit mehr Selbstbewusstsein in Situationen wie Bewerbungs- oder Verkaufsgespräche geht, oder sich auch privat freier, natürlicher und authentischer bewegen kann, weil er diese Bildung ja mitbringt. Jemand, der keine Ahnung davon hat, ist bei bestimmten Anlässen dann wesentlich unsicherer und wird nicht so locker und natürlich auftreten können.


Es soll ja vorkommen, dass sich Kinder und Jugendliche, von denen die einen die Benimmregeln perfekt beherrschen, und die anderen eher schlechte Manieren haben, nicht so recht miteinander anfreunden können, weil die Benimm-Unterschiede als trennendes Element zwischen ihnen stehen?

Ist das nicht schade? Ja, das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Es ist im Laufe der Jahrhunderte natürlich immer auch ein Mittel gewesen, andere auszugrenzen. Das sollte aber nicht das Ziel von Umgangsformen sein.

Welche Tipps geben Sie den Kindern und Jugendlichen eigentlich für den Fall, dass ein anderes Kind oder ein Jugendlicher gegen die Etikette verstößt? Wie geht ein junger Gentleman damit um?

Keine harsche Kritik, sondern dem anderen das konstruktiv zu verstehen geben. Der andere muss es aufnehmen können, ohne das er sich angegriffen fühlt. Viele können nichts dafür, weil sie es ja einfach nicht wissen. Man muss es den anderen sanft beibringen – auch, dass es zu ihrem Besten ist.

Absolute Does und absolute Don’ts für Kinder und Jugendliche?

Was oft falsch gemacht wird: Mit ausgestreckter Hand auf eine ranghöhere Person zuzugehen. Viele junge Leute glauben, dass gehöre sich so und ist freundlich – ist aber falsch. In der Kindheit hört man zwar immer: Gib schön die Hand. Dann sagt den Kindern aber oft niemand, dass es eigentlich Sache des Ranghöheren wäre, die Hand auszustrecken.


Experte für tadelloses Benehmen: Thomas Schäfer-Elmayer


Sechs wichtige Tipps für junge Damen und Herren

 1) Grüßen:            

• Blickkontakt: Dem anderen signalisieren, dass man ihm seine volle Aufmerksamkeit widmet.

• Dem anderen den ganzen Körper und nicht nur den Kopf zuwenden, um wirklich Zuwendung und Aufmerksamkeit zu signalisieren. 

2) Andere nicht beim Sprechen unterbrechen

3) Nicht mit vollem Mund sprechen – gilt auch für Kaugummis! Während des Sprechens also nicht weiterkauen.

4) Immer darauf achten, wer hinter einem kommt, wenn man durch eine Türe geht! Die jungen Herren sollten immer die Türe aufhalten und nachher durchgehen, wenn Lehrer, Damen, oder Mädchen hinter ihnen kommen.  

5) Aufstehen, wenn man begrüßt wird. Als Jugendlicher darf man in dieser Situation nicht sitzen bleiben.

6) Älteren oder ranghöheren Personen die Sitzwahl überlassen. Im Grunde darf sich ein Herr ja gar nicht setzen, bevor nicht alle Damen Platz genommen haben.


Foto: il21/Shutterstock, Thomas Schäfer-Elmayer, Ollyy/Shutterstock, Africa Studio/Shutterstock

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