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Die heilende Wirkung von Pflanzen erleben

Die heilende Wirkung von Pflanzen ist seit Jahrhunderten bekannt und erlebt gerade wieder ihre Renaissance. Für Frauen besonders interessant: Die natürlichen Mittel helfen erstaunlich gut bei gynäkologischen Beschwerden.

Die Anwendung vieler Heilpflanzen bei Frauenleiden, wie z.B. Migräne, prämenstruellem Syndrom oder Wechselbeschwerden, beruht auf uralter Erfahrung. Durch Beobachtung und Empirie entstand über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende ein bewährter Wissensschatz über Pflanzen und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die traditionellen Kenntnisse über Wirksamkeit und Nutzen konnten insbesondere in den letzten Jahren durch wissenschaftliche Arbeiten für eine Reihe traditioneller Heilpflanzen eindrucksvoll bestätigt werden. Daher haben pflanzliche Arzneimittel heute einen hohen Stellenwert in der gynäkologischen Praxis. 

Objektivierte Wirksamkeit

Lange Zeit wurde die Wirksamkeit von Pflanzen mit eher allgemeinen Begriffen wie z.B. „leberentgiftend“ oder „harntreibend“ beschrieben. Mittlerweile konnten durch naturwissenschaftliche Untersuchungen die mikrobiologischen Zusammenhänge vieler Heilkräuter detailliert entschlüsselt und ihre positiven Effekte objektiviert werden. Darüber hinaus konnte die Herstellung nach höchsten Qualitätskriterien standardisiert werden, wie beispielsweise für die Produktfamilie Dr. Böhm. 

Depressive Verstimmungen natürlich bekämpfen

Vor diesem Hintergrund stellen pflanzliche Arzneimittel in der gynäkologischen Praxis eine zunehmend wichtige Behandlungssäule dar. „Besonders wirksam sind beispielsweise Mönchspfeffer beim prämenstruellen Syndrom, Isoflavone sind wissenschaftlich anerkannt und das Mittel der ersten Wahl bei Wechselbeschwerden, Mutterkraut bei Migräne, Passionsblume bei nervösen Störungen und Johanniskraut bei depressiven Verstimmungen im Zusammenhang mit hormonell bedingten Beschwerden. Damiana wird bei sexueller Lustlosigkeit erfolgreich eingesetzt und Resveratrol als Antiagingmittel“, erläutert Univ.-Ass. Prof. Dr. Markus Metka, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Präsident der Antiaging- und der Menopause-Gesellschaft.

Mönchspfeffer kann bei Kinderwunsch helfen

Diese Pflanze ist vor allem beim prämenstruellen Syndrom (PMS) Mittel der ersten Wahl. Es wirkt sehr gut gegen die Beschwerden, unter denen viele Frauen vor Beginn der Regelblutung leiden. Dazu gehören unter anderem Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, Stimmungsschwankungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Wassereinlagerungen, Schlaf- und Verdauungsprobleme. Mönchspfeffer ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Ausbalancierung der Hormone Östrogen, Gestagen und Prolaktin im Rahmen des Zyklus und kann auch bei Kinderwunsch nutzbringend eingesetzt werden. 

Phytoöstrogene gegen Hitzewallungen

Bei Wechselbeschwerden wie vor allem Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen haben Phytoöstrogene in vielen Kulturen eine lange Tradition. Beispielsweise wurde Granatapfel (Punica granatum) aufgrund seines hohen Phytoöstrogengehalts bereits im alten Persien – und in der Folge auch in Europa – empfohlen. In der Traditionellen Europäischen Medizin besitzt Rotklee (Trifolium) einen hohen Stellenwert. Er enthält Isoflavone und Phytoöstrogene und kann bis zu einem gewissen Grad körpereigene Östrogene ersetzen. Auch die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) verfügt über einen hohen Gehalt an Isoflavonen. Daneben gibt es Heilkräuter, welche die körpereigene Hormonproduktion anregen sollen, wie etwa Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa, u.a. auch als Wanzen- oder Frauenkraut bezeichnet). 

Hilfe bei Nervosität und Stress

Insbesondere bei psychischen Befindlichkeitsstörungen wie Stress, Nervosität oder Schlaflosigkeit – wie sie häufig beim PBS oder im Wechsel auftreten – ist die Passionsblume (Passiflora) ein sehr gut wirksames Arzneimittel. Es scheint einen günstigen Effekt auf den GABA-Rezeptor auszuüben und den Stresslevel zu senken. Darüber hinaus existieren hervorragende Studiendaten zur positiven Wirkung von Johanniskraut (Hypericum perforatum) bei depressiven Störungen. Diese belegen ein gutes Abschneiden im Vergleich zu klassischen Antidepressiva.

Mutterkraut lindert Migräneschmerzen

Mutterkraut (Tanacetum parthenium) wird in der TEM bereits seit langem gegen Fieber und Kopfschmerzen verwendet. Mittlerweile liegen Studien vor, die den Nutzen zur Linderung bzw. Vorbeugung von Migräneattacken belegen. 

Damiana

Ausgehend von der Maya-Kultur verbreitete sich auch in Europa die Anwendung von Damiana (Turnera diffusa) als Aphrodisiakum. Heutzutage ist bewiesen, dass Damiana bei sexueller Lustlosigkeit vielfältige positive Wirkungen entfaltet, und zwar sowohl bei der Frau als auch beim Mann.

Schafgarbe, Frauenmantel & Co.

Schafgarbe (Achillea millefolium) und Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) wurden in der TEM zur Behandlung von diversen Frauenleiden eingesetzt. Derzeit existieren jedoch noch keine ausführlichen Arbeiten, welche die Wirkungsweise wissenschaftlich erklären würden. Früher wurde Petersilie – in extrem hohen Dosen – dazu verwendet, Schwangerschaften frühzeitig zu beenden bzw. Aborte auszulösen. 

Hopfen (Humulus lupulus) enthält unter anderem östrogenartige Substanzen. Aufgüsse wurden früher auch zur Linderung klimakterischer Beschwerden verwendet. Als unerwünschte Begleiteffekte bekamen Hopfenpflückerinnen Zwischenblutungen, Biertrinker litten – und leiden – unter einer gewissen Verweiblichung. 

Weintraubenschalen sind ein Jungbrunnen

Einen wichtigen Stellenwert besitzt aus der Weintraubenschale gewonnenes Resveratrol. Es verlangsamt den Stoffwechsel und wirkt als Antiagingmittel. Das Wissen von Wein – in der richtigen Dosis genossen – als Jungbrunnen für Frau und Mann wurde über Jahrtausende tradiert und weitergegeben. 

Hoher Stellenwert in der Praxis

Bei vielen gynäkologischen Patientinnen mit insbesondere hormonell bedingten Befindlichkeitsstörungen – z.B. leichten bis mittelschweren Wechselbeschwerden – sind pflanzliche Arzneimittel erste Wahl. „Erst wenn kein ausreichendes Ansprechen zu beobachten ist, können in der Folge auch klassische Arzneimittel wie etwa bioidente Hormone verordnet werden“, so Metka: „Grundsätzlich ist anzumerken, dass das Ansprechen auf pflanzliche Arzneien wesentlich individueller verläuft. Es braucht von Arzt und Patientin mehr Geduld, das richtige Mittel und die optimale Dosierung zu finden sowie das Einsetzen der Wirkung abzuwarten. Positive Effekte sind häufig erst nach einer gewissen Einnahmezeit tatsächlich spürbar.“ 

Manchmal ist die zeitlich limitierte Gabe von bioidenten Hormonen (in geringer Dosis) in Kombination mit pflanzlichen Arzneimitteln sinnvoll, um die Zeitspanne bis zum Wirkeintritt des pflanzlichen Produktes zu überbrücken.  Umgekehrt kann beispielsweise versucht werden, bei betagten Frauen, die bereits über sehr lange Zeit synthetische Hormone eingenommen haben, diese Therapie auszuschleichen und durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. 

Das traditionelle Wissen wurde bereits in vielfacher Weise durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt. Durch die Verfügbarkeit standardisierter Pflanzenprodukte in garantiert hoher Qualität ist es möglich, viele Frauen in der gynäkologischen Praxis mit pflanzlichen Arzneimitteln erfolgreich und nebenwirkungsarm zu behandeln. Dies entspricht auch dem Wunsch vieler Frauen nach natürlichen Heilmethoden.    

Foto: Shutterstock

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