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Wirksame Hilfe gegen den Winterblues

Klirrende Kälte, mieses Wetter und wenig Sonne – da kommt kaum Freude auf. Mehr als 200.000 Menschen in Österreich leiden in der kalten Jahreszeit an saisonal bedingter Depression. Das ist das Ergebnis einer epidemiologischen Studie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien. Dr. Wolfgang Jezek, Psychiater und Experte für homöopathische Medizin in Wien, gibt wertvolle Tipps, um den Winter ohne Blues zu überstehen.

Unter der saloppen Bezeichnung „Winterblues“ verstehen wir vorübergehende depressive Verstimmungen bis hin zu ernsthaften Depressionen. Neben den bekannten Symptomen einer Depression kommen bei der „saisonal abhängigen Depression“ noch einige charakteristische Beschwerden dazu: erhöhtes Schlafbedürfnis, erhöhter Appetit (v.a. auf Süßes), Gewichtszunahme. Länger anhaltende Depressionen und solche, die jedes Jahr wiederkehren, bedürfen einer Behandlung. Dies gilt auch für eine erhebliche Beeinträchtigung im Alltag durch die Symptome. 

Für die Störung wird vor allem der Lichtmangel verantwortlich gemacht, der in unseren Breiten im Winter vorherrscht. Von den Botenstoffen im Gehirn sind dadurch Serotonin und das lichtabhängige Melatonin in verminderter Konzentration vorhanden. Auch das (ebenfalls lichtabhängige) Vitamin D spielt dabei eine Rolle, dieses ist bei den meisten Menschen im Winter zu niedrig. Eine Kontrolle des Vitamin- D3- Spiegels ist anzuraten, ist er zu niedrig, kann das Vitamin leicht zugeführt werden (z.B. Oleovit D3-Tropfen). 

Die schulmedizinische Behandlung besteht in der Einnahme von Antidepressiva, die auf den Serotoninspiegel im Gehirn einwirken. Eine interessante Alternative stellt das Johanniskraut dar, das als Pflanze wie eine kleine Sonne aussieht und somit Licht in den trüben Winteralltag bringen kann. Der Pflanzenextrakt sollte in einer ausreichend hohen Dosierung (600- 900mg pro Tag) und über einige Wochen eingenommen werden. Bei der saisonal abhängigen Depression kann auch eine Lichttherapie angezeigt sein. Wichtig ist hier eine ausreichende Stärke der Lampe (medizinische Geräte haben 10.000 Lux). 

Homöopathische Arzneien heben die Stimmung
„Für die homöopathische Behandlung gilt grundsätzlich, dass nur kurzfristige depressive Störungen selber behandelt werden sollten“, so Dr. Wolfgang Jezek, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und Homöopath in Wien: „Wenn die Beschwerden mehrere Wochen andauern und schwerwiegende Symptome dazu kommen - wie zum Bespiel Schlafstörungen -, sollte unbedingt ein homöopathischerArzt oder eine Ärztin zu Rate gezogen werden. „Eine spezifische homöopathische Behandlung der Winterdepression gibt es nicht. In der Praxis bewährte Mittel sind Aurum, Sepia, Rhus toxicodendron und Pulsatilla.“ Und noch ein Tipp: „Gehen Sie möglichst oft an die Sonne!“

Bewährte homöopathische Mittel gegen den Winterblues:

Aurum  ist ein Mittel für verantwortungsbewusste,gewissenhafte und ehrgeizige Menschen, die überarbeitet sind. Die Depression ist schwer und kann bis zur Selbstmordgefährdung gehen. 

Sepiaist ein bewährtes Mittel für (nicht nur) Frauen, die das Leben schwer nehmen und an einer Mehrfachbelastung leiden. Starke gynäkologische Symptome (z.B. Menstruationsbeschwerden) sind vorhanden. 

Bei Rhus toxicodendronsind starke Unruhe und eine ausgeprägte Empfindlichkeit auf nass- kalte Witterung vorhanden. Überanstrengung spielt eine wichtige Rolle, oft gibt es zusätzlich rheumatische Beschwerden. 

Weitere Infos: www.homoeopathie.at

Foto: Shutterstock