Kinder bestimmen, wohin die Reise geht
Strandurlaub oder Gebirgstour, Kreuzfahrt oder Aktiv-Urlaub? Wie eine repräsentative österreichische Befragung von 500 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren zeigt, werden zwei Drittel des Nachwuchses gezielt von den Eltern zu ihren Urlaubswünschen befragt. 73% der Kinder stufen ihre Meinung bei Familienentscheidungen als wichtig ein. „Die Zeiten sind vorbei, als Papa und Mama einfach entschieden haben, wohin die nächste Urlaubsreise geht. Jetzt reden die Kinder maßgeblich mit“, sagt Ursula Weixlbaumer-Norz, Geschäftsführerin von kids & fun consulting, dem Beratungsunternehmen, das die Befragung Anfang des Jahres durchgeführt hat.
Kinderwünsche haben größeren Einfluss als erwartet
Ziel der Untersuchung war es, zu ermitteln, wie sehr sich Kinder über ihren nächsten Urlaub informieren und wie stark ihr Einfluss bei der Urlaubsentscheidung in der Familie ist. Die Ergebnisse waren für die Expertin durchaus überraschend, denn „sie zeigen deutlich, dass Kinder und Jugendliche wesentlich stärker als bisher vermutet in die Entscheidungen ihrer Eltern eingebunden werden. Für die Tourismusbranche ist das ein wesentlicher Hinweis. Sie ist gefordert, ihre Urlaubsangebote und Informationen für die Interessen und Bedürfnisse dieser jungen Zielgruppen entsprechend zu gestalten.“
Familiennähe und Natur sind wieder „in“
Während für kleinere Kinder noch die Eltern wichtigste Informationsquelle sind, gewinnen Internetseiten mit zunehmendem Alter an Bedeutung. Zwei von drei Kindern informieren sich aktiv über ihren nächsten Urlaub, vorwiegend online auf den Internetseiten des Urlaubsortes und des Hotels – und zwar bereits vor der Urlaubsbuchung. Ähnlich wie man es sich bei einer Befragung unter Erwachsenen erwarten würde, antworten sie auf die Frage, welche Informationen ihnen wichtig sind, dass sie besonders auf die Bilder (60%) und Bewertungen (50%) achten. Am Urlaub selbst gefalle den Kindern am meisten „Familiennähe“ (45%). Das Kriterium „Natur“ wird in allen Altersgruppen gleichbleibend stark bewertet. Das überrascht Weixlbaumer-Norz – alte Werte seien wieder „in“.
Foto: Shutterstock/TORWAISTUDIO
