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Ausgespielt: Volksschulen bald ohne Musikunterricht?

Die Rahmenbedingungen für den Musikunterricht an Österreichs Schulen haben sich in der letzten Dekade massiv verschlechtert. Besonders prekär ist die Situation in der Volksschule. Im Zuge der Entwicklung neuer Studienpläne wurde die musikalische Ausbildung der Volksschullehrer/innen an den Pädagogischen Hochschulen massiv zurückgefahren. 
Die Folge: Musikalisch überforderte Lehrkräfte singen oder musizieren nicht mehr mit den Kindern oder es findet gar kein Musikunterricht mehr statt! 

„Die gegenwärtige bildungspolitische Diskussion fokussiert viel zu sehr die Pisa-Fächer (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften)“, sagt Univ.-Prof. Harald Huber, Präsident des Österreichischen Musikrats. „Die künstlerisch-kreativen Fächer vermitteln aber ebenfalls unverzichtbare Kompetenzen wie Kreativität, soziales Miteinander und Gestaltungsvermögen. Musik ist Kunst, ist Emotion, ist Vielfalt, ist Brücke, ist Lebendigkeit!“ 

Österreich ist zurecht stolz auf seine lange Musiktradition. 90% der Österreicher/innen finden, dass in der Schule gesungen werden soll. 86% aller Österreicher/innen meinen zudem, dass jedes Kind ein Instrument lernen sollte. Es wäre politisch dringend notwendig, das Recht jedes Kindes auf Zugang zur Musik und zu hochwertiger musikalischer Bildung im sprichwörtlichen „Musikland Österreich“ flächendeckend zu gewährleisten!

Zentrale Forderungen des ÖMR 
  1. Die qualitative und quantitative Absicherung des Musikunterrichts.
  2. Realisierung eines flexiblen Fachlehrerprinzips für musisch-künstlerische Fächer an den Volksschulen.
  3. Ausweitung des Musikunterrichts in der Volksschule auf zwei Wochenstunden.
  4. Ausbau der Kooperationen von Schulen mit Musikschulen.
  5. Einrichtung einer musikpädagogischen Koordinationsstelle im Bildungsministerium. 


Foto: Shutterstock/Photographee.eu