Drucken
baby-express-dickes-kind--monkey-business

Der mühsame Kampf gegen Fehlernährung

Zu viel Fett, Zucker und Salz – trotzdem werden ungesunde Kinderlebensmittel noch immer massiv beworben.

Eine europäische Langzeitstudie an rund 10.000 Kindern aus acht Ländern, darunter auch Deutschland, belegt den Forschern zufolge, dass TV-Reklame bei Kindern den Konsum von zucker- und fettreichen Lebensmitteln erhöht. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller für eine verantwortungsvolle Werbung für Kinder hätten nicht funktioniert, stellt der Bericht fest. Deutschland belegt beim Anteil übergewichtiger Kinder einen Platz im europäischen Mittelfeld. Demnach waren hierzulande 16,5 Prozent der untersuchten Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren übergewichtig. In Belgien lag der Anteil mit 9,5 Prozent am niedrigsten, in Italien mit 42 Prozent am höchsten.
 
Das WHO-Regionalbüro für Europa hatte Anfang 2015 konkrete Vorgaben definiert, wonach nur noch ernährungsphysiologisch ausgewogene Produkte an Kinder vermarktet werden sollten. Dabei spielen unter anderem die Anteile von Fett, Zucker und Salz, aber auch der Kaloriengehalt oder zugefügte Süßstoffe eine Rolle.
 
In einer Studie aus dem Jahr 2015 hat foodwatch untersucht, ob die Selbstverpflichtung der europäischen Lebensmittelindustrie für verantwortungsvolles Kindermarketing (der sogenannte EU Pledge) Wirkung entfaltet. Das Ergebnis: Trotz der Selbstverpflichtung sind 90 Prozent von insgesamt 281 untersuchten Produkten keine ausgewogenen Kinderlebensmittel nach den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gerade einmal 29 Produkte im Test dürften nach den Kriterien der WHO-Experten an Kinder beworben werden.

Weiterführende Links: