Hilfe, mir fallen die Haare aus!
Oft ist der Grund für brüchige Nägel, splissiges Haar und unreine Haut ein Mangel des Schönheitsvitamins Biotin. Experteninterview mit Dr. med. Stephanie Grabhorn.
Frau Dr. Grabhorn, splissige Haare, brüchige Nägel und unreine Haut sind Themen, die insbesondere Frauen stark belasten.
Dr. S. Grabhorn: Diese Probleme mögen auf den ersten Blick vielleicht „nur“ kosmetischer Natur sein, aber der Leidensdruck von jemandem, der sich an seinen Schönheitsfehlern stört, ist extrem hoch.
Wodurch zeichnen sich Nägel und Haare aus, welche Rolle spielt dabei die Hornsubstanz Keratin in unserem Organismus?
Dr. S. Grabhorn: Bei Nägeln und Haaren handelt es sich um Strukturen, die aus Eiweißbausteinen gebildet werden. Hier darf man natürlich nicht an das Eiweiß vom Hühnerei denken. Es handelt sich zwar um die gleichen Grundbausteine, aber sie werden vom Körper ganz anders verknüpft. Sowohl Haare als auch Nägel bestehen im Wesentlichen aus Horn beziehungsweise Keratin. So kommt beispielsweise die erstaunliche Härte eines Fingernagels – und auch der Haare, wenn man sie sich einmal genauer anschaut – zustande.
Oft wird von Ärzten und Apothekern in diesem Zusammenhang Biotin empfohlen. Was genau ist Biotin?
Dr. S. Grabhorn: Biotin ist ein Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine. Weil es seinerzeit von seinem Entdecker in Verbindung mit Hautproblemen gebracht wurde, bezeichnete er es als Vitamin „H“. Es wird über die Nahrung aufgenommen und anteilig auch durch Bakterien gebildet, die der Mensch im Darm mit sich führt.
Wie äußert sich denn ein Biotin-Mangel?
Dr. S. Grabhorn: Ein Mangel an Biotin äußert sich häufig durch Hauterkrankungen, die meist mit Juckreiz und Hautschuppungen einhergehen. Ebenso sind brüchige Fingernägel und Haarausfall, aber auch depressive Verstimmungen, Entzündungen der Bindehaut des Auges und Störungen des Fettstoffwechsels mögliche Folgen.
In welcher Dosierung sollte Biotin eingenommen werden?
Dr. S. Grabhorn: Ich empfehle zur Therapie und Prophylaxe 5 mg Biotin täglich. Man sollte bei der Zufuhr vor allem auf die Qualität achten und auf standardisierte Präparate aus der Apotheke zurückgreifen. Dabei müssen es nicht die teuersten Produkte sein.