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Zahnpflegetipps für die Kleinsten

Mit der Zahnpflege kann gar nicht früh genug begonnen werden. Aber worauf sollten Eltern besonders achten? Wir haben darüber mit Zahnmediziner Dr. Karl Schwaninger aus Wien gesprochen.

Ab welchem Alter sollten Eltern mit ihren Kindern zum ersten Mal zum Zahnarzt gehen und wie oft?
Grundsätzlich ist es individuell. In der Regel erfolgt der Erstbesuch zwischen drittem und viertem Lebensjahr.  Bei diesem Erstbesuch macht sich der Zahnarzt ein erstes Bild vom Gebiss bzw. der Mundgesundheit. Auch ist es das erste Kennenlernen und der erste Schritt, das Kind an zukünftige Besuche zu gewöhnen und Vertrauen aufzubauen. Eltern sollten diesen Erstbesuch nicht aufschieben, denn frühzeitige Untersuchungen und vorbeugende Pflege schützen das Lächeln Ihres Kindes - vor allem für die Zukunft.

Wie sieht die optimale Zahnpflege bei Kleinkindern aus?
Basis sind die zweimal tägliche Zahnpflege ab dem ersten Milchzahn und der halbjährliche Kontrollbesuch beim Zahnarzt ab dem 3. Lebensjahr. Die optimale Zahnpflege lernen Eltern am besten in einem therapieorientierten Prophylaxe-Programm. Dort wird immer wieder geschult,  ob ich mit dem richtigen Druck, mit der richtigen Technik, mit der richtigen Strategie meine Zähne und auch meine Zunge pflege. Wissen Eltern wie sie ihre eigenen Zähne optimal pflegen, dann sind sie gut gerüstet für die Zahnpflege Ihrer Kinder. Mit der Sicherheit bzgl. der eigenen Zahnpflege wird die optimale Zahnpflege bei den Kindern für Vater und Mutter zu alltäglichen Routine. Was man selber kann, kann man weitergeben.

Der halbjährliche Kontrollbesuch dient vor allem auch der Früherkennung von etwaigen Zahn-, Mund-und Kieferkrankheiten, des Karies-Risikos aber auch der zahnschonenden Ernährungs- und Mundhygiene-Beratung der ganzen Familie. Zusätzlich werden die Zähne  professionell gereinigt und poliert. 


Zahnexperte Dr. Karl Schwaninger

Sollten Eltern die Zähne der Kinder nachputzen?
Bis ins späte Volksschulalter ist das Nachputzen meistens angebracht. Als Indikator für eine ausreichende Feinmotorik ist eine flüssige Schreibschrift. Gleichzeitig kann das Nachputzen auch trotz flüssiger Schreibschrift erforderlich sein, wenn das Kind noch kein ausreichendes Bewusstsein für die Zahnpflege hat z.B. mangelnde Konzentration beim Zähneputzen,  einseitiges Putzen wie zum Beispiel die Vernachlässigung der Zahninnenflächen.  Meistens sind Kinder erst ab einem Alter von 9 bis 10 Jahren in der Lage, sich eigenständig mit der notwendigen Sorgfalt um die eigene Zahnpflege zu kümmern. Mit Färbetabletten kann der Putzerfolg des Kindes zuhause in einem ersten Schritt festgestellt werden. Einen umfassenden Status des Putzerfolges erstellt das geschulte Auge einer Prophylaxeexpertin.  

Welche Zahnpasta empfehlen Sie (fluoridhaltig)?
Verwenden Sie Kinderzahnpasta mit niedrigem Fluoridgehalt mindestens bis zum 6. Lebensjahr. Hinsichtlich der Marke kommt es auf die persönlichen Präferenzen an.  Produkttests durch unabhängige Warentester sind immer wieder gut für  Orientierung. Unsere Empfehlung orientiert sich immer an der individuellen Situation des Patienten. 

Wie sieht die richtige Putztechnik aus?
Die Putztechnik ist immer auf das individuelle Gebiss und die aktuelle Situation auszurichten. Grundsätzlich sollte mit kreisenden, rüttelnden Bewegungen  und von Rot nach Weiss dh. vom Zahnfleisch zum Zahn geputzt werden.  Die elektrische Zahnbürste macht die Rüttelbewegung automatisch. Die Verwendung von Zahnseide sollte, sobald die Backzähne vorhanden sind, täglich verwendet wird.  Als Faustregel  sind zwei Minuten am Abend und in der Früh mit der richtigen Putztechnik notwendig, um den  Zahnbelag zu entfernen.  

Ist Zähneputzen direkt nach dem Essen sinnvoll?
Als Faustformel gilt:  mindestens 40 Minuten mit dem Zähneputzen nach dem Essen warten. Grund hierfür ist, dass bei der Aufnahme zuckerhaltiger Nahrung (auch Kohlenhydrate gehören hier dazu) zahnschädigende Säuren im Mund entstehen. Diese schwächen den Zahnschmelz. Daher empfiehlt es sich vor dem Frühstück die Zähne zu putzen. Dann muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich einen Apfel zum Frühstück esse oder ob sich die Wartezeit und das Zähneputzen noch ausgeht, bevor man weggehen muss.
Am besten spülen Sie den Mund nach dem Essen mit Wasser aus. Optional können Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume verwenden. Wichtig ist auch zu wissen, das sich neu hinzukommende Zahnbeläge innerhalb von 24 Stunden problemlos entfernen lassen. Daher ist Zähneputzen unmittelbar nach dem Essen nicht notwendig, sondern meistens sogar zahnschädlich. 

Wie kann man Kindern die Angst vor dem Zahnarzt nehmen?
Vertrauen ist das Schlüsselwort. Kinder spüren schnell, wie es den Eltern beim Zahnarztbesuch geht. Haben die Eltern ein gutes Gefühl, übernimmt es das Kind als Basisgefühl. Gleichzeitig können Eltern die Situation zuhause vorab spielerisch erfahrbar machen, indem sie mit Plüschtüren die Situation nachspielen.  Das Kind kann der Zahnarzt sein, oder es darf den Mund vom Vater untersuchen. Reden Sie mit Ihrem Kind, was beim Zahnarzt passiert und warum Sie dort hingehen. In der heutigen Zeit gibt es keinen Grund, warum ein Kind an Karies leiden sollte. Daher ist das Bohren oft auch nicht mehr notwendig. Alles steht und fällt mit der richtigen Zahnpflege. Am besten sorgen Vater und Mutter mit einem therapierorientierten Prophylaxe-Programm vor. Karies ist eine Infektionskrankheit und wird in einem hohen Prozentsatz von den Eltern auf die Kinder übertragen. Sind die Zähne der Eltern kariesfrei, bleiben die der Kinder meistens auch. 

Halten Sie ein „Naschverbot“ für sinnvoll?
Nein. Verbote sind oft kontraproduktiv. Süsses gehört zu unserem Leben. Es geht um den Genuss zur richtigen Zeit und um die Häufigkeit. Am besten erfolgt das Naschen gleich im Anschluss an die Hauptmahlzeiten. Das Zwischendurch-Naschen verhindert die Reparaturarbeiten des Speichels am Zahnschmelz. Anstatt zu einer Erholung kommt es zu einem Säureangriff.  Auch hier haben wir Erwachsene eine wichtige Vorbildwirkung. Wenn wir immer wieder schnell zwischendurch naschen, werden unsere Kindern es uns gleich tun. Süsses sollte ein Genuss sein und keine Ernährungsquelle. Auch soll es kein Ersatz für Aufmerksamkeit sein oder ein schlechtes Gewissen beruhigen. Daher ab und zu spontan etwas Süsse ist kein Problem.  Es sollte jedoch die Ausnahme sein, was auch der Freude bzw. dem Glücksgefühl wieder hilft. 

Weitere Infos erhalten Sie hier: 
 www.zahntipps.at 

Fotos: Wilke, Shutterstock/Monkey Business Image

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