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Hunde sorgen für Abwechslung im Unterricht

Bereits der Schriftsteller Hebbel stellte im 19. Jahrhundert fest, dass der Hund der sechste Sinn des Menschen sei. Hunde als Wegbegleiter, Freunde und gleichzeitig auch Schützlinge spielen auch im Unterricht an der Volksschule Gänserndorf eine große Rolle, wo immer wieder zwei Hunde im Unterricht im Einsatz sind. Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz machte sich davon kürzlich selbst ein Bild und ist von der Art dieses Unterrichts überzeugt: „Tiere lehren Kindern Verantwortungsgefühl, sind oft Freunde und Vertraute – vor allem für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. Der Umgang mit Tieren macht Kindern Freude und wirkt sich in mehrerer Hinsicht positiv auf ihre Entwicklung aus.“

Hundegestützte Pädagogik meint den Einsatz von speziell ausgebildeten Hunden im Unterricht, um die Lernatmosphäre, das Sozialverhalten und den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Im Umgang mit Tieren können Kinder und Jugendliche ihre personalen und sozialen Kompetenzen unbelastet und zwanglos erproben und verfeinern. Da im privaten Bereich die Tierhaltung geringer wird, bieten immer mehr Schulen ihren Schülerinnen und Schülern diese Möglichkeit. Pädagogisch richtig eingesetzt, stellen Hunde eine motivierende Bereicherung für den Unterricht dar, erhöhen die Schulzufriedenheit und verbessern das Klassenklima: Stress bei den Schülerinnen und Schülern wird reduziert, „schwierige“ Kinder finden sich besser in der Gemeinschaft ein, während ruhige Kinder mehr aus sich herausgehen. Insgesamt wird die Empathiefähigkeit der Kinder erhöht. Unterschieden wird dabei zwischen Präsenzhunden („Schulhunden“), (Schul-)Besuchshunden, Therapiehunden und Assistenzhunden.

Die Volksschule in Gänserndorf ist mit über 500 Kindern und fast 50 Pädagoginnen und Pädagogen, aufgeteilt auf 23 Klassen, die größte Volksschule Niederösterreichs. Hier gestaltet sich nicht nur der Unterricht vielfältig, sondern auch die Herkunft der Kinder. Integration spielt dabei eine sehr große Rolle, denn nahezu 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben Migrationshintergrund. „So sind an der Schule 24 unterschiedliche Muttersprachen vertreten“, erklärt Direktor Gerhard Gangl. Aber auch die Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist eine der Stärken des Schulstandortes.

„An der Volksschule Gänserndorf können die Hunde, die immer wieder im Unterricht zum Einsatz kommen und mittlerweile treue Weggefährten der Kinder sind, helfen, Barrieren abzubauen“, erklärt Schwarz. An der Volksschule Gänserndorf gibt es drei Lehrerinnen, die regelmäßig den Unterricht mit Hunden gestalten.

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