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Friseur-Lehrlinge als Social-Media-Botschafterinnen

Zum Start der „Digitalen Lehrlingsinitiative“ der Bundes- und Landesinnungen der Friseure trafen sich am Sonntag, 18. Februar, neun ausgewählte Friseurlehrlinge aus allen Bundesländern in Salzburg zu einer Auftakt- und Einschulungsveranstaltung mit Social Media Experten und Vertretenden der WKO. Um anderen Jugendlichen authentisch und auf Augenhöhe aus ihrem Lehrlingsalltag zu erzählen, wird ab März jeweils ein Lehrling einen Monat lang eigenständig den Facebook-Kanal der österreichischen Friseure mit Videos, Fotos und Beiträgen befüllen – beginnen wird das Bundesland Tirol. Die Arbeit in ihren Salons steht dabei genauso im Fokus wie die Ausbildung in der Berufsschule, der Besuch von Wettbewerben und die Freizeitaktivitäten der Lehrlinge. „Erzählen Gleichaltrige persönlich und unverfälscht aus ihrem Berufsalltag, macht gerade diese Augenhöhe den Beruf attraktiver“, so die Social-Media-Expertin Evelyn Unterfrauner zur Aufgabe der neun jungen Frauen, die nun für ein Jahr Botschafterinnen einer ganzen Branche sind.

 „Wir konnten durch eine Vielzahl von Maßnahmen den Abwärtstrend der Lehrlingszahlen in unserer Branche stoppen und möchten nun auf einem zusätzlichen Wegzeigen, wie viel Wert eine ‚Karriere mit Schere‘ haben kann. Gerade im derzeitigen Wettbewerb um Fachkräfte und Lehrlinge ist es wichtig, Jugendlichen glaubhafte Vorbilder zu bieten, die ihre Lehre und ihren Beruf mit Engagement, Spaß und Leidenschaft leben – und nach außen tragen. Wir Friseure sind stolz, mit unseren jungen Botschafterinnen solche Menschen in unseren Reihen zu haben“, so Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder.

 Neun Botschafterinnen, neun Bundesländer, neun Monate

 Die neun jungen Frauen, die jeweils von ihren Landesinnungsmeisterinnen und -Meistern ausgewählt und nominiert wurden, kommen aus allen drei Lehrjahren und sind zwischen 17 und 22 Jahre alt. Einige versprechen sich von der Friseur-Lehre, später selbst einmal Unternehmerin mit einem eigenen Salon zu werden, andere setzen auf eine weitere Ausbildung als Make-Up-Artist. Alle aber vereint ihr Engagement und ihre Leidenschaft zum Beruf, die sich auch in der regen Teilnahme bei einer Vielzahl von regionalen und nationalen Wettbewerben der Branche zeigt. Die 22-jährige Lisa Mayerhofer startet für das Bundesland Tirolim März im ersten Monat der Lehrlingsbotschafterinnen mit Eindrücken aus dem ersten Lehrjahr, danach folgen Oberösterreich (Juliana Lemba, 20) und Niederösterreich (Marlene Lettmüller, 17). Vorarlberg wird im Juni zeitgleich zur Abhaltung des Bundeslehrlingswettbewerbs 2018 in Feldkirch durch die 18-jährige Kim Hasler vertreten. Die Sommer-Monate gestalten die Lehrlingsbotschafterinnen aus dem Burgenland (Tamara Fritz, 17) und der Steiermark (Lisa Hoffmann, 18), bevor Kärnten (Jennifer Muhic, 17), Salzburg (Marina Pichler, 17) und Wien (Vanessa Schwertführer, 18) das Jahr abschließen.

 Karriere Mit Schere – „Digitales Employer Branding“

 Mit verschiedenen digitalen Kanälen wie der Website www.karrieremitschere.at und dem Facebook-Kanal www.facebook.com/karrieremitschere setzen die Bundes- und Landesinnungen der österreichischen Friseure seit einigen Jahren auch auf die direkte Ansprache von Jugendlichen und deren Eltern. „Unser Ziel ist, das Bewusstsein in der Gesellschaft für den Wert einer fachlichen Berufsausbildung zu stärken. Und konkret zu zeigen, was alles mit einer Friseur-Lehre möglich ist“, so Bundesinnungsmeister Eder, der die Projekte gemeinsam mit seinen Landes-Kolleginnen und Kollegen initiiert hat. So werden beispielsweise Unternehmerinnen und Unternehmer in Erfolgsgeschichten portraitiert und nun ab März 2018 Lehrlinge als Botschafter ihres Berufsstands gefördert. Begleitend konnten durch die Innungen auch maßgebliche strukturelle Verbesserungen des Lehrberufs durchgesetzt werden, wie zum Beispiel 2016 die Erhöhung der Lehrlingsentschädigung um bis zu 16,5%.  

 Hardfacts: Friseurbranche

 Von den insgesamt 106.613 Lehrlingen in Österreich bildet die Friseurbranche 3.684 zukünftige Friseurinnen und Friseure aus (Stand 2017). Die Friseurbranche zählt 7.967 Unternehmerinnen und Unternehmer und 19.678Beschäftigte – sichert also fast 28.000 Arbeitsplätze in Österreich. Attraktivität und Qualität des Lehrberufs Friseur sind für Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder seit Beginn seiner Amtszeit die wichtigsten Ansatzpunkte, um die österreichische Friseurbranche stärken. 



Foto/Quelle: Shutterstock/ ALPA PROD