
Einigung der Parteien auf Unterhaltssicherung
Bei der Elefantenrunde am Sonntag zur Nationalratswahl 2017 auf Puls4 haben sich die SpitzenkandidatInnen aller Parlamentsparteien dafür ausgesprochen eine Unterhaltssicherung für Kinder von Alleinerziehenden einzuführen. Die Zustimmung aller SpitzenkandidatInnen zu einer Unterhaltssicherung muss genutzt werden, um Worten Taten folgen zu lassen. „Jetzt liegt es an den Parteien zu zeigen, was ihnen diese Kinder wirklich wert sind“, stellt die Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) fest.
Unterhalt für alle Kinder von Alleinerziehenden
„Wir freuen uns sehr, dass mit der Unterhaltssicherung eine unserer wichtigsten Forderungen in greifbare Nähe gerückt ist“, stellt Gabriele Fischer, Vorstandsvorsitzende der ÖPA fest und weiter: „Es wird ein großer Tag für sehr viele Kinder von Alleinerziehenden sein, wenn die Unterhaltssicherung tatsächlich beschlossen wird.“ Ein-Eltern-Haushalte haben mit im Schnitt 40% das größte Risiko für Armut oder Ausgrenzung. Einer der Gründe dafür ist, dass der getrennt lebende Elternteil seinen Unterhaltsbeitrag nicht leisten kann oder will. Eine Fragebogenumfrage der ÖPA aus dem Jahr 2012 ergab, dass 18% der Kinder von Alleinerziehenden weder Unterhalt noch Unterhaltsvorschuss erhalten. 54% bekommen Unterhalt unterhalb des altersgestaffelten staatlich festgelegten Bedarfs, den so genannten Regelbedarfssätzen.
Kinder kosten Geld
Miete, Lebensmittel, Kleidung u.v.m. müssen bezahlt werden. Eine Hochrechnung von Univ.-Prof. Reiner Buchegger in der Zeitschrift „Alleinerziehende auf dem Weg“ 02/2017 braucht ein Ein-Elternhaushalt mit Kind im Schnitt 8.600€ pro Jahr mehr an Einnahmen, um den gleichen Wohlstand zu haben wie ein Single-Haushalt. „Wenn beim Familieneinkommen der Beitrag eines Elternteils zum Unterhalt fehlt, leiden die Kinder darunter“, betont Fischer und stellt fest: “Es ist traurig und Österreichs nicht würdig, wenn Kinder beispielsweise in einer unbeheizten Wohnung den Winter verbringen müssen, weil der Unterhalt nicht gesichert ist.“ Gerade bei armen Familien fließt der Unterhalt direkt in eine bessere Lebensqualität der Familie ein und kommt damit zu 100% dem Kindeswohl zugute. „Eine Unterhaltssicherung wäre ein Meilenstein in der Armutsprävention und stärkt das Zukunftspotential und die gesellschaftliche Partizipation dieser Kinder, “ so Fischer.
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