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Wenn Mamis zu viel Angst haben

Sie fahren langsamer mit dem Auto und haben im Flugzeug plötzlich ein komisches Gefühl. Viele frischgebackene Mütter sehen sich mit neuen Ängsten konfrontiert – und zweifeln deshalb an sich selbst. Dabei sind post- und präpartale Ängste etwas völlig Normales.

Maria, 26, erzählt immer noch gerne von ihrem spritzigen Alfa: Schwarz-glänzender Lack, getönte Scheiben, mächtig PS unter der Motorhaube. Früher war das Autofahren ein echtes Hobby von ihr. Gas geben auf der Autobahn, kraftvolles Cruisen in der Stadt – das hat Spaß gemacht. Heute fährt sie nicht mehr so gerne, sitze lieber am Rücksitz neben ihrem Baby und überlässt dem Mann das Steuer. Autofahren macht sie nervös. Dabei spielt es keine Rolle, ob Maria alleine fährt, oder mit „Baby an Bord“. Mehr als 110 fährt sie auf der Autobahn nicht mehr, weil sie dann Angst bekomme. Dabei ist ihr das früher nie passiert. Früher, damit ist die Zeit vor der Geburtstag ihres Kindes gemeint. Maria versteht sich selbst nicht mehr. Dabei geht es vielen Frauen, die Kinder bekommen haben, so wie ihr. Es ist völlig normal, dass Frauen, die gerade Mütter geworden sind, mehr Ängste haben, wissen Psychologen. Sie stehen unter großem Druck. Außerdem erleben sie sich selbst als stärker schutzbedürftig, und das Kind als vollkommen hilflos.

Sehr viele Frauen haben Ängste

Wie stark das Gefühl des Ausgeliefertseins gegenüber Katastrophenphantasien ist hängt vor allem damit zusammen, wie sehr die Frau von ihrem Partner und ihrer Umwelt unterstützt wird. Wer die volle Erziehungs-Verantwortung trägt, bekommt oft Angst vor Unfällen aller Art. Druck und Versagensängste manifestieren sich in diesen Ängsten. Die unterbewusste Botschaft dabei lautet: Wenn mir etwas passiert, kann ich meine Mutter-Rolle nicht mehr erfüllen – und das wäre furchtbar für mein Kind. Diese Art der Ängste gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Die Struktur der heute üblichen Kleinfamilie, in der vor allem die Mutter für die Erziehung und das Wohlergehen der Kinder verantwortlich ist, ist die Hauptursache für viele postpartale Ängste: Frauen, die Mütter werden, leiden plötzlich unter Flugangst, fürchten sich vor möglicherweise schädlichen Lebensmitteln, oder haben Angst, dass ihr Kind schlecht behandelt wird, sobald sie nicht dabei sind. Die dadurch hervorgerufene Einschränkung der Lebensqualität ist groß. Dabei ist eine Linderung dieser Ängste meistens sehr einfach.

Selbsthilfe führt schnell zum Erfolg

Viele Mütter werden von den in Filmen und in der Werbung gezeigten Bildern von glücklichen und perfekten Familien noch zusätzlich unter Druck gesetzt. Sie glauben, dass sie etwas falsch machen, wenn sie ein Kind haben und nicht immer glücklich sind. Umso wichtiger ist es, mit wirklich guten Freundinnen oder in Selbsthilfegruppen offen und ehrlich über die eigene Gefühlswelt zu plaudern. Dann sehen die Frauen nämlich recht schnell, dass sie nicht übertrieben ängstlich sind. So verschwinden die durch die Ängste hervorgerufenen Selbstzweifel – und im Idealfall bald auch die Ängste. Ganz wichtig ist es auch, einmal ohne das Kind auszugehen, Spaß zu haben, und sich weiterzubilden.

Wie Frauen postpartale Ängste überwinden:

+ Immer wieder die Mutter-Rolle kurz verlassen – eine entspannte Mutter ist das Beste fürs Kind

+ Immer wieder ins Bewusstsein rufen: Mit mir ist alles in Ordnung. Ich bin vorübergehend übervorsichtig und ängstlich, weil ich das Beste für mein Kind will

+ Katastrophenmeldungen in den Medien vermeiden

Wie Männer dabei helfen können:

+ Verantwortung übernehmen

+ Schutz und Zärtlichkeit vermitteln

Text: Michael Ring, Foto: Fotolia

 

 

 

 

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