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Die fantastischen Verbündeten unserer Kinder

„Pompa hat aber gesagt, dass ich noch aufbleiben darf!“ Bei Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern bringen viele Kleinkinder eine dritte Instanz ins Spiel: Fantasiefiguren. Wir verraten Ihnen, was das bedeutet, und wie Sie damit umgehen sollten.

Lara, 3, will noch nicht schlafen gehen. Das teilt sie auch ihrer Mutter mit. Die bleibt aber hart: „Es ist acht Uhr – du musst jetzt wirklich ins Bett. Und zwar sofort.“ Lara verzieht leidend das Gesicht. Kurz hat es den Anschein, als würde das Mädchen gleich zu weinen beginnen. Aber so leicht lässt sich Lara nicht unterkriegen. Im Gegenteil: Ihre Augen blitzen triumphierend auf, und mit fester Stimme schüttelt sie ein Ass aus dem Ärmel. „Die Pompa hat aber gesagt, ich soll noch aufbleiben“, sagt Lara bestimmt und lehnt sich mit einem entspannten Siegerlächeln in ihrem Sessel zurück.

Fantasiefreunde helfen, direkte Konflikte zu vermeiden

Pompa ist Laras Freundin. Pompa hat große grüne Augen, und sie kann fliegen. Pompa ist aber vor allem deshalb eine ganz besondere Freundin, weil niemand außer Lara sie sehen kann. Eines Tages war sie einfach da, und seither erzählt Lara ihren Eltern fast jeden Tag von Pompa. Die haben nie etwas gegen Pompa gehabt. Bis Pompa begonnen hat, sich in Erziehungsfragen einzumischen. Es ist in diesem Alter nicht ungewöhnlich, dass fantasierte Gestalten zur Wirklichkeit des Kindes gehören, wissen Kinderpsychologen.

Kinder setzen sich eben auf spielerische Art und Weise – beispielsweise beim Zeichnen, in Rollenspielen oder eben mit imaginierten Figuren – mit den eigenen Gefühlen, Wünschen und auch Einschränkungen auseinander. Und wenn nun ein Kleinkind zum Beispiel auf die elterliche Aufforderung, zu Bett zu gehen, sagt, sein Fantasiefreund habe erlaubt, noch aufzubleiben, kommt dadurch auch ein innerer Konflikt zum Ausdruck. Einerseits möchte das Kind ein „braves“, folgsames Kind sein, andererseits will es aber auch noch länger aufbleiben. Die widerstrebenden Bedürfnisse werden mit Hilfe des Fantasiegefährten zum Ausdruck gebracht. Dadurch vermeidet das Kind einen direkten Konflikt. Wie sollen Eltern aber damit umgehen, wenn Kinder bei Konflikten plötzlich einen „unsichtbaren Dritten“ ins Spiel bringen?

Respekt, aber keine Macht für den Fantasiefreund

Wichtig ist, dass Eltern auch dann konsequent bleiben, wenn ihr kleiner Liebling seinen imaginären Freund als Verbündeten präsentiert. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass aus der vorerst vermutlich unbewussten Reaktion, Wünsche bzw. Konflikte über einen unsichtbaren Dritten zu äußern bzw. auszutragen, eine bewusst eingesetzte Strategie wird. Gleichzeitig sollten die Eltern bei aller Konsequenz aber registrieren, dass auf Seiten des Kindes ein starker Wunsch nach beispielsweise längerem Aufbleiben, mehr Schokolade, etc. vorhanden ist.

Und sie sollten erklären, warum es wichtig ist, dass das Kind beispielsweise jetzt ins Bett geht („... damit du morgen gut ausgeschlafen bist.“) bzw. nicht nascht („... das ist schlecht für deine Zähne.“). Und sie können den Wunsch des Kindes respektieren und eine baldige Erfüllung in Aussicht stellen („Morgen am Abend können wir uns das Buch noch einmal anschauen. Aber jetzt nicht. Jetzt gehen wir schlafen.“) Zornig oder wütend sollten Mama und Papa auf keinen Fall reagieren, wenn sich plötzlich wieder der imaginäre Freund in Erziehungsfragen und die Regeln des Familienlebens einmischt. Und Sie sollten nie vergessen, dass Fantasiefreunde im Kleinkindalter etwas Normales und durchaus Positives sind.

Wenn Fantasiefiguren spurlos verschwinden

Verschiedenen Untersuchungen zufolge hat etwa jedes dritte Kleinkind einen Fantasiefreund. Fantasiefreunde tauchen meist um den zweiten Geburtstag auf. Im Schulalter beziehungsweise in der Zeit um den sechsten Geburtstag verschwinden die Fantasiefreunde dann meist schön langsam wieder aus dem Leben der Kinder. 

Foto. EvgeniiAnd/Shutterstock

 

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