Herzinfarktrisiko für Schwangere in den USA steigt
Das Risiko eines Herzinfarkts während der Schwangerschaft, dem Geburtsvorgang oder in den ersten zwei Monaten nach der Geburt steigt bei US-Amerikanerinnen laut einer Studie unter der Leitung der NYU School of Medicine an. Das Risiko hat zwischen 2002 und 2014 um 25 Prozent zugenommen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass Frauen heute eher später Mutter werden. Zahlreiche Frauen sind zusätzlich fettleibig und oder leiden an Diabetes.
Bessere Tests vorhanden
Ein weiterer Faktor, der die ansteigenden Zahlen erklären könnte, ist, dass Herzinfarkte inzwischen leichter zu erkennen sind als noch vor zehn Jahren. Tests für frühe Proteinmarker einer damit in Verbindung stehenden Schädigung der Herzzellen haben sich verbessert und stehen häufiger zur Verfügung. Laut Studienleiter Sripal Bangalore ist die aktuelle Studie eine wichtige Erinnerung daran, wie stressreich die Schwangerschaft für den weiblichen Körper und das Herz sein kann.
Als Teil der Studie analysierten die Forscher 49.829.753 Geburten in Krankenhäusern, wo die meisten Kinder in den USA auf die Welt kommen. 1.061 Herzinfarkte traten während der Wehen und beim Geburtsvorgang auf. Weitere 922 Frauen wurden vor der Geburt mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert. 2.390 Infarkte traten in der Erholungsphase nach der Geburt auf.
Konstant hohe Sterberate
Bangalore betonte, dass obwohl die Gesamtzahlen bei Herzinfarkten und folgenden Todesfällen niedrig bleiben, trotz Fortschritten in der Medizin eine mit 4,5 Prozent der Fälle relativ hohe Sterberate bestehen bleibt. Laut Erstautor Nathaniel Smilowitz sollten Frauen, die schwanger werden wollen, ihr Herzrisiko vorher abklären lassen und auch während der Schwangerschaft auf eine entsprechende medizinische Versorung achten.
Die Studienergebnisse lieferten zudem weitere Beweise dafür, dass das Risiko eines Herzinfarkts während der Schwangerschaft mit zunehmendem Alter steigt. Eine Frau, die zwischen 35 und 39 Jahren das erste Mal schwanger wird, erleidet fünf Mal so wahrscheinlich einen Herzinfarkt wie eine Frau in ihren 20ern. Bei Frauen Anfang 40 ist das Risiko im Vergleich zu jüngeren Frauen zehn Mal so hoch. Nur wenige Frauen werden laut den Forschern nach dem 45. Lebensjahr noch schwanger.
Die ausgewerteten Daten stammen von der U.S. Agency for Healthcare Research and Quality's National Inpatient Survey. Daher war 2014 das letzte Jahr, für das vollständige Daten für die Analyse zur Verfügung standen. Die Anzahl der Herzinfarkte stieg von 7,1 pro 100.000 Schwangerschaften 2002 auf 9,5 pro 100.00 Schwangerschaften 2014. Die Forschungsergebnisse wurden in den "Mayo Clinic Proceedings" veröffentlicht.
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