Junge Mütter achten zu wenig auf sich
Junge Mütter achten nach der Geburt ihres Kindes zu wenig auf ihre eigene Gesundheit. Das hat eine Umfrage der Gesundheitsorganisation Orlando Health ergeben. Ein Viertel der befragten Mütter gab an, im "vierten Trimester" keinen Plan für die eigene Gesundheit gehabt zu haben, mehr als ein Drittel (40 Prozent) fühlte sich danach ängstlich, überwältigt oder deprimiert.
Depression und Überforderung
"Ein Gefühl der Depression oder Überforderung nach der Geburt kommt oft vor. Wichtig ist, nicht sich selbst zu vergessen. Es ist für junge Mütter entscheidend, dass sie Struktur und möglichst geregelte Abläufe haben. Sie müssen auch unbedingt ihre sozialen Kontakte erhalten. Junge Mütter müssen ihre Probleme ernst nehmen und es sich selbst so einfach wie möglich machen. Deswegen kann es helfen, sich schon vorher einen Plan zurechtzulegen und sich auf diese Zeit vorzubereiten. Es ist nämlich auch für das Baby wichtig, dass es der Mutter gut geht", sagt Psychotherapeutin Fanni Varga im Gespräch mit pressetext.
"Das vierte Trimester kann für Frauen schwierig und überwältigend sein, ihr Körper macht physische und emotionale Veränderungen durch", ergänzt Megan Gray, Gynäkologin bei Orlando Health. Die Zeit nach der Schwangerschaft verdiene die gleiche Unterstützung und Aufmerksamkeit wie die Schwangerschaft selbst. Junge Mütter müssten mit ihren Ärzten sprechen und ihnen ihre Sorgen und Probleme früh mitteilen.
"Es gibt keine perfekte Mutter"
Mütter unter 45 Jahren gaben öfter an (57 Prozent), sie hätten sich nach der Geburt ängstlich oder deprimiert gefühlt als Mütter über 45 (31 Prozent). Mehr als ein Drittel (37 Prozent) fühlte sich beschämt über die körperlichen Veränderungen nach der Schwangerschaft.Trotzdem sagen 63 Prozent der Mütter, ihnen wäre die eigene Gesundheit genauso wichtig gewesen wie die ihres Babys.
Laut Gray kann es bereits helfen, einfach nur um Hilfe zu bitten. Probleme bei jungen Müttern seien ganz gewöhnlich. Nicht alle Mütter können stillen oder Babys können zu unregelmäßigen Zeiten schlafen. Es sei unmöglich, hier immer die Kontrolle zu behalten. Deswegen dürfen sich junge Mütter nicht dieser Probleme schämen. Gray zufolge ist es wichtig, sich Zeit für sich zu nehmen, beispielsweise um ein Buch zu lesen oder spazieren zu gehen. "Es gibt keine perfekte Mutter, aber etwas von diesem Druck von sich zu nehmen, hilft dabei, die bestmögliche Mutter zu sein und auch Freude daran zu haben", so Gray.
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