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AKH Wien: Zu wenig Personal auf der Frühchenstation

Traurig, aber wahr: Auf der Frühchenstation im Wiener AKH ist derzeit jedes dritte Bett geschlossen. Hochschwangere werden sogar abgewiesen. Schuld daran ist der Personalmangel. Die Stadt Wien sieht sich nicht in der Pflicht, obwohl die Zustände seit Jahren bekannt sind und bereits zahlreiche Beschwerdebriefe von Medizinern verfasst wurden.

Besonders groß sei, laut ORF, der Personalmangel derzeit auf der Frühchenstation. „Das schwierige an der Sache ist: das sind intensivpflichtige Kinder“, so Kinderarzt Arnold Pollack, gerade mit weniger Personal in der Nacht sei das „eine große Belastung“. Manche der Kinderkrankenpflegerinnen sind daher überarbeitet und ausgelaugt. Im Sommer wurden zudem einige schwanger oder ließen sich versetzen. Derzeit müssen Hochschwangere abgewiesen werden, sechs Betten sind auf der Station im Moment gesperrt.

Bei der Stadt sieht man keinen Bedarf für zusätzliche Planstellen – und man hält manche der Probleme auf der Frühchenstation für hausgemacht. Gemeinsam mit dem AKH soll jetzt an einer Lösung gearbeitet werden.

Laut einem aktuellen Bericht der Wochenzeitung Falter, sind die Probleme bei den Spitalsmanagern und auch in der Politik seit vielen Jahren bekannt. Reagiert wurde darauf entweder gar nicht oder zu spät und zu wenig. Im AKH würden viele Betroffene das rote Wien für die Misere verantwortlich machen. Der Krankenanstaltenverbund (KAV), Betreiber der Wiener Krankenhäuser und auch Dienstgeber des Pflegepersonals, soll, da in der neu eröffneten Geburtenstation am Krankenhaus Nord Kinderkrankenpflegerinnen benötigt wurden, neun Intensivpflegerinnen vom AKH eingestellt haben. Diese würden nun in der AKH Frühchenstation fehlen.

Der zuständige Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) sieht das das anders, dementiert die Anschuldigungen der Mediziner und spricht davon, dass die Stadt ausreichend Planposten zur Verfügung stellen würde. Scheitern würde es an der Rekrutierung. Es werde aber, so Hacker, gemeinsam an einer Lösung gearbeitet. Der KAV suche bereits im gesamten deutschsprachigen Raum nach geeigneten Pflegekräften. Bleibt zu hoffen, dass betroffene Mütter und ihre zu früh geborenen Babys nicht noch länger die Folgen einer Gesundheitspolitik zu spüren bekommen, bei der, nicht erst seit gestern, so einiges schief läuft.

Hier geht es zum ORF Bericht.

Hier geht es zum Falter-Bericht.

Foto: Shutterstock/OndroM

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