Speziell für Kinder: Sichere Alternativen zu WhatsApp
„WhatsApp“ ist unter Kindern und Jugendlichen der am weitesten verbreitete Messenger. Doch immer wieder sorgt dieser mit erheblichen Mängeln beim Datenschutz für Besorgnis bei Eltern und Erziehenden. Es gibt aber auch Alternativen zu WhatsApp.
Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt Eltern, diese Alternativen zu prüfen, um ihre Kinder besser vor Datenmissbrauch zu schützen.
Das Mindestalter bei WhatsApp ist 16 Jahre. NutzerInnen, die jünger sind, benötigen eigentlich eine Erlaubnis der Eltern, doch dies wird nicht konsequent überprüft. Deshalb ist der Austausch von Text- und Sprachnachrichten, Bildern und Videos über WhatsApp besonders für Kinder riskant: Die App liest Daten aus und nutzt sie für kommerzielle Zwecke.
Der Messenger greift dabei auf alle Kontakte im Adressbuch zu – unabhängig davon, ob diese selbst WhatsApp nutzen. „WhatsApp ist für Kinder nicht geeignet. Eltern können darauf achten, dass ihre Kinder stattdessen einen sicheren Messenger nutzen“, sagt Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!.
Es gibt Alternativen mit mehr Sicherheit
Andere Messenger-Apps sind sicherer, weil sie die personenbezogenen Daten der NutzerInnen besser schützen: Im Gegensatz zu WhatsApp speichern etwa „Signal“, „Threema“ oder „Wire“ deutlich weniger Inhalte, damit möglichst keine Metadaten, also größere, zusammen hängende Datensammlungen, entstehen. Auch sind alle Chats standardmäßig verschlüsselt.
Bei der, allerdings kostenpflichtigen, App „Threema“ können sich die Kinder sogar vollständig anonym anmelden – die Gefahr, dass Kontaktinformationen des Kindes in falsche Hände geraten, wird so deutlich gesenkt.
Verschlüsselung und Zugriffsrechte prüfen
Ein Messenger ist dann besonders sicher, wenn Nachrichten nicht von Dritten einsehbar sind und sie keine Schlüsse auf das Kind und dessen Nutzungsverhalten zulassen. Bei personenbezogenen Daten ist es – unabhängig vom Messenger – ratsam, auf einen sorgsamen Umgang mit den Daten von Kindern zu achten.
„Eltern können sich vor der Installation eines Messengers über Verschlüsselung und Zugriffsrechte der App informieren und so verhindern, dass sie eine ‚Datenkrake‘ auf das Smartphone ihres Kindes laden“, erklärt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.
„Wenn ein Profil im Messenger eingerichtet wird, sollte es keine persönlichen Informationen enthalten“, so Langer.
Als NutzerInnenname wird am besten ein Spitzname verwendet, der keine Rückschlüsse auf den Namen des Kindes zulässt. Für das Profilbild eignen sich Fotos, die das Kind nicht oder nicht deutlich zeigen. Für welchen Messenger-Dienst sich Eltern und Kinder auch entscheiden: Besonders wichtig ist es, dass Eltern mit den Heranwachsenden über mögliche Risiken sprechen und Regeln für die Messenger-Nutzung vereinbaren.
Foto: Shutterstock/Stephen Plaster