So wird das Baby windelfrei
Die meisten Babys tragen im ersten und zweiten Lebensjahr Windeln, oft auch noch weit in das dritte Lebensjahr hinein. Um es beim Sauberwerden zu unterstützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Folgender Beitrag fasst einige nützliche Tipps zusammen und zeigt, wie ein Töpfchentraining funktioniert.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Den einen richtigen Zeitpunkt gibt es nicht, denn jedes Baby ist individuell. In den meisten Fällen interessieren sie sich selbst in einem Alter von 18 und 36 Monaten dafür, eigenständig auf die Toilette bzw. aufs Töpfchen zu gehen. Im zweiten Lebensjahr sind viele Kinder noch mit Windel unterwegs, mit Ende drei oder vier schaffen es aber die meisten, diese komplett loszuwerden. Erst wird nur das große Geschäft sicher auf dem Klo erledigt, später dann auch das kleine Geschäft. Am schwierigsten ist es, nachts ohne Windel auszukommen, da die Kleinen im Schlaf nicht merken, wenn sie müssen. Die Nachtwindel wegzulassen, ist meist der letzte Schritt.
Tipp: Jedes Baby hat sein eigenes Tempo in der Entwicklung. Wann es windelfrei ist, kann also sehr unterschiedlich sein. Man kann es gezielt dabei unterstützen, aufs Töpfchen zu gehen und durch das eigene Verhalten dem Baby zeigen, wie der Toilettengang funktioniert.
Mit diesen Tipps & Tricks funktioniert es besser
Ohne Druck und spielerisch funktioniert es am besten. Ein paar Tipps und Tricks helfen, schneller windelfrei zu werden.
- Zunächst wirkt der Nachahmungseffekt sehr stark. Das Kind will genau das nachmachen, was Erwachsene oder die Geschwister auf der Toilette tun. Diese Neugier kann man sich zunutze machen und das Kind spielerisch an den Toilettengang heranführen. Vielleicht geht man gemeinsam auf Klo und das Kind aufs Töpfchen, um sich an das Sitzen darauf zu gewöhnen.
- Geübt werden kann, sich selbst die Hose herunter- und wieder hochzuziehen und sich zu entspannen.
- Am besten gelingt es den Kindern, wenn sie einfach ausziehbare Kleidung anhaben. Ein elastisches Bündchen lässt sich am einfachsten handhaben. Auch das Öffnen der Windel ist nicht ganz einfach. Hier gibt es Windelhosen, die man einfach hoch- und runterziehen kann.
- Ein kleiner Hocker vor der Toilette fördert die Selbstständigkeit. Eine Sitzverkleinerung nimmt die Angst vor dem Hineinfallen, die viele Kinder zu Beginn haben.
- Wenn es nicht gleich losgeht, hilft es, den Wasserhahn aufzudrehen. Durch das Geräusch fällt das Urin lassen oft leichter.
- Das Saubermachen übernehmen zu Beginn noch die Eltern.
- Ganz wichtig: Man sollte das Kind nie schimpfen, wenn mal etwas danebengeht, aber immer loben, wenn es klappt. So bleibt das Ganze für alle positiv und stressfrei.
Tipp: Am Anfang der Windelfreiphase sollten Eltern zu bestimmten Gelegenheiten lieber noch den Wickelrucksack mitnehmen, um zum Beispiel im Flugzeug, auf Bahnreisen oder beim Einkaufen nicht von nassen Hosen überrascht zu werden.
Mit dem Töpfchen-Training starten
Manche Babys möchten direkt auf die Toilette mit Sitzverkleinerung, andere wiederum bevorzugen das klassische Töpfchen. Hier starten viele Eltern mit dem klassischen Töpfchentraining. Dabei wird das Kind meist nach dem Essen oder vor dem Mittagsschlaf und Nachtschlaf aufs Töpfchen gesetzt. Zumindest so lange es selbst noch keine Hinweise darauf gibt, dass es mal muss. Alternativ kann man es auch einfach alle zwei bis drei Stunden probieren, aufs Töpfchen zu gehen, um das Kind daran zu gewöhnen. Hat es dann geklappt, ist viel Lob wichtig.
Funktioniert das große Geschäft auf dem Töpfchen zuverlässig, kann man die Windel tagsüber auch weglassen und sein Kind genau beobachten. Bei manchen Kindern sieht man sehr deutlich, dass sie mal müssen. Sie werden unruhig, wollen die Hose ausziehen oder Ähnliches. Schafft man es dann rechtzeitig zum Töpfchen, kann die Windel nur noch nachts getragen werden. Die Windel komplett weglassen, das klappt meist erst, wenn Kinder die ganze Nacht durchschlafen.
Kleine Malheurs sind anfangs normal
Klappt es zu Hause schon einwandfrei, unterwegs aber noch nicht? Das Töpfchen kann unterwegs mitgenommen werden. So haben Eltern die Toilette immer dabei und nichts geht in die Hose. Es ist übrigens normal, dass Kind ab und zu auch mit vier oder fünf Jahren nachts noch ins Bett machen. Erst wenn es keine Ausnahme ist und regelmäßig passiert, spricht man von Bettnässen. Manche Kinder gehen auch nur zum Pullern auf die Toilette und wollen das große Geschäft weiter in die Windel machen, weil ihnen das Ganze nicht geheuer ist. Wichtig ist, das Ganze nicht mit Druck anzugehen und das Kind Schritt für Schritt an die normale Toilette zu gewöhnen. Früher oder später bekommen das alle hin!
Foto: Pexels